2010  -  aktueller Monats-Seeigel sowie weitere aus Vormonaten
 

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Dezember 2010



Seeigel haben Stacheln. Daher ihr Name. Bei fossilen Seeigeln muss man unterscheiden. Die regulären Seeigel haben sich auf dem Meeresgrund bewegt und dazu auch ihre Stacheln benutzt. Das hat dazu geführt, dass sie zum Teil enorme Ausmaße angenommen haben. So gibt es z.B. 12cm lange Stacheln, die wesentlich größer sind als das Gehäuse des Igels selber.

Die irregulären Seeigel lebten und leben im Schlamm unter dem Meer und suchen dort nach Nahrung. Die Stacheln haben sich deshalb stark zurückgebildet und stellen häufig nur noch einen Art Pelz dar. Seeigelstachel der Regulären lassen sich an bestimmten Stellen häufig finden (z.B. Stevens Klint (Dk), Villers sur Mere (F)). Stacheln von irregulären zu finden ist wegen ihrer dünnen und meist kurzen Ausmaße meist Zufall – es sei denn man sucht gezielt durchs Schlämmen danach.

Ich hatte das Glück in Misburg einen Micraster sp. zu finden, bei dem auf der Unterseite noch einige Stacheln in direkter Nähe vom Seeigel im Kalkmergel steckten, so dass davon ausgegangen werden kann, dass sie zu diesem Seeigel gehören. Nach Aussagen von Fachleuten ist das kein Einzelfall, aber doch so selten, dass wir dieses Exemplar einmal vorstellen möchten. Wahrscheinlich stecken in dem Restmergel noch mehr Stacheln. Aber wenn man weiterpräpariert (bürstet) besteht die Gefahr, dass bereits frei gelegte Stacheln abfallen. Deshalb habe ich auf einer Zwischenstufe aufgehört zu präparieren.

Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

 

November 2010



Fossiliensammeln auf der Insel Rhodos ist immer ein besonderes Erlebnis (ausführlicher Bericht folgt demnächst). Obwohl wir hauptsächlich nach fossilen Seeigeln suchen, überwiegen die Schnecken, Muscheln und Korallen bei weitem. Umso größer die Freude, wenn man dann endlich den ersten heilen Seeigel gefunden hat. Bei diesem regulären Exemplar handelt es sich wahrscheinlich um einen Psammechinus sp. Rezente (d.h. aus der Jetztzeit) Psammechinus kann man am Limfjord an bestimmten Orten zu bestimmten Jahreszeiten viele finden. Es handelt sich dort um die Art P. milliaris. Von denen haben wir schon Hunderte eingesammelt und erforscht (d.h. nach Vierstrahler gesucht). Es ist aber interessant, wenn man ein paar tausend Kilometer südlich ein fast gleiches Exemplar aus der Erde holt, das wahrscheinlich 1,5 Mio. Jahre vorher dort gelebt hat (Pleistozän). Der Kleine ist ca. 2 cm groß.

Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

 

Oktober 2010

"Diese kleinen hübschen Echinocorys obliqua haben wir Anfang September 2010 am Strand von Fartöft (Dänemark, Nähe Thisted am Limfjord) gefunden. Wir wussten, dass einen Tag vorher eine uns bekannte dänische Gruppe an dem Strand gesammelt hat. Außerdem haben sicherlich sehr viele Sammler im Sommer diesen bekannten Strandabschnitt besucht. Trotzdem haben wir noch viele Seeigel und andere Fossilien finden können. Diese 7 kleinen sind nur die schönsten. Außerdem haben wir als Besonderheit noch einige schöne Wasserwaagen und einen Vierstrahler gefunden. Doch davon an anderer Stelle mehr und ausführlicher.
Es zeigte sich uns wieder eine alte Erfahrung: "Wenn man ausreichend Zeit mitbringt und in Ruhe auf die Suche geht, ist dort oben eigentlich immer etwas Interessante zu finden."


Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

 

September 2010

In's rechte Licht gerückt kommen Sachen zum Vorschein, die man sonst nicht sieht!!


Ansichten von links nach rechts: Vorderansicht - Seitenansicht / Länge - von hinten.
Das abgebildete Exemplar hat eine Länge von nur 10 mm!


"Dieser Hemiaster Bufo von der Normandie-Küste bei "Villers sur mere" weist zwei Besonderheiten auf. Erstens ist er nur ca. halb so groß, wie die dort üblichen Exemplare. Das lässt vermuten, dass es sich um ein nicht ausgewachsenen Seeigel handelt. (in der Terminologie wird das übrigens mit einem juv. (lat. juvenil)) gekennzeichnet. Nicht ausgewachsene, versteinerte Seeigel sind in der Regel relativ selten. Zweitens weist er eine sogenannte Wasserwaage auf. Was es damit auf sich hat, werden wir demnächst ausführlich erörtern. Erkennbar ist diese Wasserwaage an der anderen Farbe und an den einzelnen Kristallen. Man muss schon lange und gründlich suchen, um solch ein kleines und dann auch noch besonderes Exemplar zu finden."

Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

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August 2010

Die Provence in Frankreich ist berühmt für ihre Fossilien. Literatur darüber besteht reichlich. Das größte Interesse ziehen sicherlich die Ammoniten auf sich. Aber auch Seeigel-Sammler können fündig werden. Dieser kleine Toxaster retusus von Trigance ist ein Beispiel hierfür. Er kommt am Fundort häufig vor, ist aber meistens defekt. Dieser sehr große natürliche Aufschluss der Unterkreide (Hauterivium) liefert auch noch andere Seeigelarten und viele andere Fossilien (häufig: Brachiopoden). Als Einstieg ist das Buch von  - Andreas E. Richter (1979): Südfrankreich und seine Fossilien, Geologie und Paläontologie von Causses und Provence. Kosmos-Verlag – geeignet. Es gibt natürlich auch noch neuere Literatur, die hier aber nicht im Einzelnen aufgeführt werden kann.

Die Größe dieses Seeigels liegt mit 22 mm im Mittelmaß dieser Art.

Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

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Juli 2010

Reguläre gut erhaltene Seeigel sind für jeden Sammler immer etwas besonderes, besonders wenn sie von Stellen stammen, wo sie nicht häufig vorkommen. Dieses Exemplar stammt von dem Jura-Abschnitt zwischen Lion sur mer und Luc sur mer in der Normandie. Auch wenn der Eindruck im kleinen interessanten Museum in Lion sur mer einen anderen Eindruck erweckt, derartige Hemicidaris sp. lassen sich nicht so massenhaft aufsammeln, wie die ebenfalls dort auftretenden Brachiopoden. Wenn man zwischen zwei Hochwassern einige Stunden Zeit zum Sammeln hat, sollte man froh sein, wenn man ein bis zwei Exemplare findet. Oftmals verlässt man nach Stunden den Strand auch ohne derartigen Erfolg.Zu finden sind hin und wieder auch andere Seeigel und natürlich die zig Tausende an Brachiopoden. Also ohne Funde muss man nicht gehen – aber die schönen Hemicidaris sind Ausnahmefunde.

Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

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Juni 2010

Nicht immer ist der größte, schönste oder teuerste Seeigel derjenige, der uns am meisten erfreut. Manchmal ist es ein kleiner Fund, der das Sammeln so positiv begleitet. Wir stellen hier einmal einen halben Seeigel aus schwarzem Flint vor (der Rest steckt noch im Gestein), der am Limfjord gefunden wurde (April 2010). Die überwiegende Menge der dort gefundenen Seeigel lässt sich der Gattung Echinocorys zuordnen. Bei diesem Exemplar handelt es sich offensichtlich nicht um einen solchen. Nach meinen Kenntnissen handelt es sich wahrscheinlich um einen relativ großen Bolbaster oder Hemiaster. Wir haben in unserem Heft über Limfjord-Seeigel einige davon vorgestellt. Der Stein wurde einige Stunden in Essigessenz gelegt, um die Kalkreste zu entfernen. Ein Teil wurde mit dem Stichel noch entfernt. Mehr geht nicht. Die Bearbeitung mit Hammer und Meißel würde höchstwahrscheinlich zur Zerstörung führen.

Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

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Mai 2010

Dieser große wunderschöne Clypeaster sp. stammt aus dem Miozän von Spanien.
Den wenigsten Sammlern wird wohl jemals solch ein Fund gelingen.
Auch ich habe ihn käuflich erworben von „www.schaetze-der-erde.de“.
Die Diskussion, ob man als Sammler Exemplare dazukaufen oder tauschen sollte,
ist so alt, wie das Sammeln selbst. Das sollte jeder halten, wie er will.
Ich kaufe hin und wieder Stücke, die ich selbst nicht finden würde,
um so meine Sammlung etwas zu erweitern.
Länge waagerecht gesehen....ca. 17 cm!!


Ihr Joachim Kahlke und Siegfried Taake

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April 2010

Eine vollständige Sammlung aller fossilen Seeigel anzustreben, bleibt illusorisch. Dazu gibt es zu viele Arten. Wenn man seine Sammlung aber mit einigen Exemplaren erweitern will, die man selbst nicht sammeln kann, weil z.B. der Fundort unerreichbar ist, so bleibt immer noch das Internet oder diverse Messen.

Dieses exzellente Exemplar von Eupatagus antillarum aus dem Miozän von Florida habe ich z.B. auf der Hamburger Mineralien- und Fossilienmesse erworben. Der Seeigel ist 65 mm groß und hat 7 Euro gekostet.

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März 2010

Nicht oft vorkommender Fund eines Echinocorys in Chalcedon-Erhaltung. Größe des Stein- bzw. Chalcedonkerns (ohne Flintsteinanhang): 16mm hoch, 27mm breit u. 22mm breit.  Auf der Rückseite des abgebildeten Igelkerns ist ein minimaler Flintsteinansatz / -einschluss zu erkennen, an dem die Lage zur entstandenen fossilen Wasserwaage ausgemacht werden kann.

Fundort: Oststrand von Gjellerodde, Kommune Lemvig
  -  Dänemark.
Glücklicher Finder: Siegfried Taake

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Februar 2010

"Der hier gezeigt Seeigel aus dem Campan von Höver heißt Cardiotaxis lehmani/heberti. Er ist relativ groß (8 cm) und hat eine extrem dünne Schale, weswegen er meistens zerdrückt oder anderweitig defekt gefunden wird. Auf den allerersten Blick kann man ihn vielleicht noch mit dem Micraster verwechseln, aber eine genauere Inaugenscheinnahme zeigt dann doch die Unterschiede. Smith & Wright nennen diesen Seeigel Plesiocorys (Sternotaxis) heberti.

Dieses Exemplar bekam ich von Klaus Vöge geschenkt, der eine hervorragende Seeigelsammlung besitzt (anzusehen unter : www.fossilienjaeger.de).
Dafür auch hier noch einmal recht herzlichen Dank von Joachim Kahlke
und Siegfried Taake.

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Januar 2010


„Selber Fossilien sammeln, macht natürlich am meisten Spaß. Aber es gibt auch andere Quellen, wie Messen, Flohmärkte, Fachhandel, Tausch mit Sammelfreunden usw.!

Dieses schöne Exemplar eines
„Clypeaster ägypticus“, aus dem
Miozän, wurde mir  von Herrn Dr. Alexander Ebel aus Österreich geschenkt. Der Seeigel ist 90 mm lang, 75 mm breit und 40 mm hoch.

Dafür an dieser Stelle noch einmal ein recht herzliches „Dankeschön!“ von Joachim Kahlke
und Siegfried Taake.

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